Akustikoptimierung im Desktopstudio
Nachhallzeit verkürzen mit Schallabsorbern
Das Thema “Gestaltung von Desktopstudios” wurde in einem vierteiligen Workshop im bekannten Magazin für Musik, Produktion und DJ-ING - der BEAT - aufgegriffen und eingehend erörtert.
Desktopstudios bieten selten ideale Voraussetzungen für akustische Bedingungen, weil sie gleichzeitig als Arbeits- und Schlafraum genutzt werden. Während des Workshops wurden einfache, aber effektive Maßnahmen gezeigt, die alle für unter 500,00 Euro realisiert werden können. Alle Ideen und Anregungen haben eines gemeinsam: Sie lassen sich recht einfach montieren und ebenso leicht wieder entfernen. Damit steht einem erneuten Einsatz nach einem Umzug nichts im Wege.
Im ersten Teil des Workshops wurde die Ausgangssituation definiert. Als Beispiel wurde ein typisches Arbeitszimmer mit etwa 14 Quadratmetern Fläche gewählt, welches als Multifunktionszimmer - wie in den meisten Fällen - als Einsteigerstudio genutzt wird.
Rein aus akustischer Sicht ist der momentane IST-Zustand natürlich nicht optimal: Der Abstand der Boxen zur Wand ist zu gering, der Aufbau insgesamt ist asymetrisch und es fand bislang keine akustische Bearbeitung des Raumes statt. Als Folgen hiervon treten stehende Wellen, Flatterechos und eine zu lange Nachhallzeit auf.
Es lohnt sich stets, einen Blick in die Datenblätter der Hersteller zu werden. Diese geben im Vorfeld bereits Aufschluss über das Absorptionsverhalten der geplanten oder gewünschten Module. Hierbei sollte möglichst auf die Messergebnisse geachtet werden, die unabhängig von einem renomierten Institut ermittelt sein müssen. Für ausgewählte Frequenzen gibt der aufgeführte Absorptionsgrad das Maß der Schallabsorption ziemlich genau an. In Bezug auf die Seitenpanele wählen wir Breitbandmodelle mit hoher Absorption aus.
Nun geht es zum schönsten Teil des Workshops: Zum Einkauf! Aufgrund der zeitlichen Begrenzung - und weil es so schön einfach und leicht funktioniert - erledigen die Teilnehmer dies online im aixFOAM-Webshop. Hier wird ein guter Überblick über die verschiedenen Module im Akustikbereich geboten und auch schnelle Preisvergleiche und vielfache Produktkombinationen sind möglich.
Um bei einem Umzug alle bereits installierten und vorhandenen Akustikmodule mitnehmen zu können, wird der Absorber nicht direkt auf die Wände, sondern auf feste Hartfaserplatten geklebt. Ruckzuck sind hierin zwei Löcher gebohrt, um die Wände wie Bilder anbringen zu können.
Dank der aixFOAM-Selbstklebeausrüstung gelingt das Anbringen der Hartfaserplatte kinderleicht. Es genügt, einfach die Folie abzuziehen, die Platte gerade anzulegen, festzudrücken und fertig ist das Panel. Alternativ kann natürlich auch ein Universalkleber genutzt werden, hierbei sind jedoch die Produkt- und Verarbeitungshinweise des Klebers genau zu beachten.
Es wird ein Ca-Abstand der Bassfallen von 25 Zentimetern zur Raumecke benötigt, um optimale Klangergebnisse zu erzielen. Die Breitbandabsorber können nun mittig auf Ohr- bzw. Boxenhöhe an die Seiten- und Frontwand des Studios montiert werden. Somit gelingt es den Workshop-Teilnehmern gezielt, Erstreflexionen, Klangverfärbungen oder Frequenzauslöschungen vorzubeugen.
Bassfallen - den Bass im Griff mit Bassabsorbern
Im zweiten Teil des Workshops rückten die Teilnehmer dem Bass zu Leibe. Mit unseren Bassabsorbern (BASSIC), die wir in 25 und 46 cm Kantenlänge anbieten, standen zwei alternative Anwendungen zur Auswahl. Aus Budget- und Platzgründen fiel die Wahl auf die kleinere Variante, welche nicht stehend übereinander montiert, sondern aufgehangen wurde. Hierfür befestigten die Teilnehmer zwei schmale Hartfaserplatten an den Frontseiten der Schenkel mittels Universalklebers. Um einen “Bild-Effekt” zu erzielen, wurden die stabilisierenden Seitenplatten mit Bohrungen versehen, um sie später an der Wand aufhängen zu können. Die Absorber wurden (übereinanderstehend) in zwei Raumecken montiert, wobei der lange Schenkel des Dreiecks genau zur Raumkante zeigen muss und hinter den Kantenabsorbern und der Ecke ein sichtbarer Hohlraum entsteht. Das Aufstellen von Bassfallen in allen vier Ecken des Raums konnte nicht realisiert werden wegen der Fenster und Türen. Es besteht jedoch stets die Möglichkeit, weitere Kantenabsorber-Paare in den Deckenecken zu installieren.
Durch herkömmliche Millenium-Boxenständer wurden die Abhörmonitore akustisch vom Studiotisch wirksam entkoppelt, um somit zu verhindern, dass die gesamte Arbeitsplatte mitschwingt. Zudem konnte so zusätzlicher Raum für Keyboard und Synthesizer geschaffen werden und die Boxen rückten hierdurch ein weiteres Stück von den Wänden weg.
Gegen Ende des zweiten Workshops wirkte der Raum klanglich viel kompakter und klarer durch die Installation der Bassfallen und der Seiten- und Frontpanele. Und all dies - ohne dass der Klang an Lebendigkeit verloren hätte.
Flatterechos beseitigen mit Schallabsorbern
Während des dritten Teils des Workshops befassten sich die Teilnehmer mit dem unangenehmen Phänomen der “Flatterechos”. Diese entstehen zwischen zwei parallelen und schallharten Flächen innerhalb des Heimstudios. Zu den schallharten Flächen zählen zum Beispiel Fenster, Wände, Decke und Boden. Um dem Flatterecho wirksam entgegen zu treten - ohne den Raum tot zu dämmen - wurde hier ein Breitbandabsorber ausgewählt. Unser aixFOAM SH003 (70 mm) kann bereits ab 1 Hz eine hochwirksame Dämpfung erzielen und aus diesem Grund deckten die Teilnehmer etwa ein Drittel der hinteren Wand mit diesem Pyramidenschaum ab. Ein weiterer Pluspunkt unseres aixFOAM-Produktes ist hierbei, dass es in vier Farben und zahlreichen Ausstattungsvarianten zur Verfügung steht und daher auch dekorative Akzente zu setzen vermag.
Wegen des eingeschränkten Budgets fiel die Wahl auf die Version ohne Flammschutz. Wie bereits bei den Kantenabsorbern wurden auch diese Absorber wieder auf Hartfaserplatten aufgezogen, damit sie wiederum wie Bilder aufgehangen werden können. Natürlich bietet aixFOAM auch hier eine exklusive Alternative zur unkomplizierten Anbringung: Eloxierte Montagerahmen, welche kinderleicht mit Schwingungsdübeln angebracht werden und durch dekorative Optik überzeugen.
Die fertigen Absorbermodule werden mit Nägeln oder Schrauben an der Wand angebracht. Alleine aus Gründen der Optik muss stets darauf geachtet werden, dass das Backpanel mit den Seitenabsorbern eine gerade Linie bildet. Besonders zu beachten ist, dass sich keinesfalls Zwischenräume zwischen den Modulen oder gar zur Bassfalle hin bilden. Auf besonderen Wunsch des Studiobesitzers wurde das Backpanel in Form eines Schachbrettmusters angebracht. Hierbei wurden die einzelnen Absorber mit einem sauberen und geraden Schnitt in Quadrate unterteilt und abwechselnd mit langem und kurzem Element aufgehangen. Da es in der Regel schon ausreicht, die Wand hinter dem Abhörplatz zu dämmen wurde rund ein Drittel der gesamten Rückwand - ähnlich einem Schachbrettmuster - mit Absorbern verkleidet. Die hierbei entstandenen Zwischenräume - insbesondere die hierbei auftretenden Reflexionen - sorgen für die gewünschte und benötigte Lebendigkeit in der Akustik. Im täglichen Gebrauch wird sich nun noch zeigen, ob durch eventuelle Wechsel der Elemente noch nachgearbeitet werden muss, um optimale Klangergebnisse zu erzielen.
Deckensegel - Klarheit dank Deckensegel
Im vierten und letzten Teil des Workshops wurden Bassfallen, Seitenabsorber und Backpanele behandelt und Tipps für günstige Installationen erarbeitet. Im letzten Schritt ging es nun um das Anbringen eines Deckensegels, welches den Reflexionen unmittelbar über dem Abhörplatz entgegenwirken sollte. Es hat sich in der Praxis herausgestellt, dass bereits eine Fläche von 1 bis 2 qm genügt, um das Klangbild deutlich zu verbessern. Deckensegel werden optimalerweise mittig über dem Abhörplatz positioniert. Unser aixFOAM-Dreieckprofil ROWS eignet sich hierbei besonders, da es die Schwingungen der Luftteilchen durch die keilförmige Oberfläche und die spezielle Porenstruktur in Wärmeenergie umzuwandeln vermag. Durch die Verkürzung der Nachhallzeit gelingt es somit, eine wirklich brilliante Akustik mit guter Transparenz und leichter Ortbarkeit zu verwirklichen. Reduzierung von Flatterechos und Reflexionen sind natürlich auch hier eindeutig als Ziel vorgesehen.
In der Endphase erfolgte nun ein Kassensturz mit einem eindeutig positiven Ergebnis: Der Preis für alle Absorbermodule, Bassfallen, Dreieckprofile, Backpanel, Boxenständer und die benötigten Kleinteile belief sich auf 487,00 Euro. Die Vorgabe wurde somit klar erreicht. Gute Akustik für unter 500,00 Euro konnte realisiert werden.
Als kleinen Luxus gönnten sich die Workshop-Teilnehmer am Ende des vierteiligen Moduls für die Montage der Deckensegel unsere aixFOAM-Hängekassetten. Die aus eloxiertem Aluminium gefertigten Kassetten bieten den Vorteil, dass der Absorber sowohl quer als auch von der Decke schwebend zu montieren sind. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass sie jederzeit mit wenigen Handgriffen wieder demontiert werden können und somit auch einem Umzug standhalten. Die Hängekassetten werden - ähnlich wie die bereits bekannten Hartfaserplatten - direkt mit den Absorbermodulen beklebt. Aufgrund der zahlreichen Stanzungen und Montagepunkten lassen sich die Hängekassetten kinderleicht wie Bilder aufhängen und anbringen. Natürlich können die Hängekassetten optional auch werkseitig fertig bestückt bezogen werden.
Als letzten Schritt wurden die Deckensegel schwebend mittig über dem Abhörplatz montiert. Dies geschieht mittels flacher Schraubhaken, die an den vorher gekennzeichneten Positionen in die Decke gedreht werden. Natürlich ist auch eine Montage mit wenigen Kettengliedern realisierbar. Diese ermöglichen die Installation der Absorber ein klein wenig von der Decke entfernt.
Alle vier Schritte verhalfen den Workshop-Teilnehmern zur gelungenen Umsetzung der Zielvorgabe: Die einfache Gestaltung eines Desktopstudios für unter 500,00 Euro zur deutlichen Verbesserung der Raumakustik!
Weitere geeignete Akustikelemente stehen Ihnen in unserem Shop zur Auswahl im entsprechenden Anwendungsbereich.